Sie heißen Gelber Zentner, Big Max oder Dills Atlantic Giant und machen
ihrem Namen alle Ehre. Die Giganten des Gartens bringen es auf 50 Kilo und
mehr, Rekordexemplare in den USA auf sensationelle 1000 Pfund, während der
kleinste Kürbis, ein Zierkürbis der Sorte Spinning Gourd, kaum größer als
ein Euro ist. Kürbisse zählen zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt,
weltweit sind über 800 Sorten bekannt. In den letzten Jahren haben sie enorm
an Popularität gewonnen – Kürbisse sind Kult, und das nicht nur wegen
Halloween: Mit ihren attraktiven Farben und Formen zaubern sie
herbstlich-buntes Flair ins Haus und auch als kulinarisches Highlight sind
Speisekürbisse aus der Küche längst nicht mehr wegzudenken. Noch bis Ende
Oktober haben Kürbisse aus heimischem Anbau Hochsaison.
Riesenkürbisse, botanisch Cucurbita maxima genannt, sind gut erkennbar am
runden, weichen und korkigen Fruchtstiel. Die meist stark rankenden Pflanzen
stammen von einer Wildart aus den Pampas Argentiniens und Boliviens ab.
Übrigens: Trotz mitunter beeindruckender Größe zählen die typischen, orange
bis dunkelorangefarbenen Halloween-Kürbisse mit ihrem kantigen Stiel nicht
zu den Riesenkürbissen, sondern wie Zucchini, steirischer Ölkürbis oder
kurioser Spaghettikürbis zu den Gartenkürbissen.
Aus dem bunten Reich der Riesenkürbisse kommen die ungewöhnlich geformten
Türkenturban-Kürbisse, die als Dekoration alle Blicke auf sich ziehen, sich
aber auch für Suppen und zum Füllen eignen. Uchiki kuri nennt sich der
Klassiker vom Typ Hokkaido. Er gehört mit handlichen ein bis eineinhalb Kilo
Gewicht zu den gefragtesten Speisekürbissen. Mit seinem
esskastanienähnlichen, intensiven Geschmack und seinem leuchtend
orangefarbenen Fruchtfleisch bringt er Raffinesse in die Kürbispalette. Er
ist besonders küchenfreundlich, denn dank seiner dünnen Schale muss er nicht
extra geschält werden. Auch Sorten wie Green, Blue oder Golden Hubbard, die
wie Baseballs aussehen, sind geschmacklich hervorragend. Sie weisen ein
fruchtig-süßes Aroma auf und können samt Haut halbiert und gefüllt im
Backofen gebraten werden – bei Gästen ein schöner Aha-Effekt! Ebenfalls
attraktiv: Bei kleineren Exemplaren des Gelben Zentner lässt sich die
ausgehöhlte Schale zum Servieren der Suppe verwenden.
Doch keine Angst vor Schwergewichten, sie sind im Handel auch scheibenweise
zu haben. Wer sich an größere Exemplare selbst heranwagt, macht es am besten
so: Früchte mit einem großen Kochmesser oder – falls sie sehr hart sind –
mit dem Fleischbeil halbieren, dann in größere Spalten teilen. Anschließend
Kerne und grobe Fasern mit einem Löffel entfernen, Kürbisspalten in
handliche Stücke schneiden und mit einem scharfen Küchenmesser in Streifen
abschälen.
Bei schwierigen Fällen hilft ein Tipp aus der Trickkiste: Hartnäckige
Kürbisse lassen sich knacken, indem man sie aus etwa einem Meter Höhe auf
den Boden fallen lässt. Sie bekommen dann meistens einen Riss, so dass sie
leicht geöffnet werden können. Unbeschädigte, ausgereifte Riesenkürbisse
lassen sich monatelang aufbewahren, am besten bei zehn bis 13 Grad Celsius
und luftig in einem Netz aufgehängt. Aber auch Speisekürbisse, die einige
Zeit als Dekoration verwendet wurden, lassen sich meist noch gut in der
Küche verwenden. Angeschnittene Exemplare halten sich im Kühlschrank in
Folie verpackt etwa zwei Tage.
Ob Kürbisse reif sind, lässt sich leicht erkennen – sie klingen hohl, wenn
man auf die Schale klopft und haben einen verholzten oder verkorkten Stiel.
Beim Einkauf am besten kleinere Exemplare bevorzugen: Ihr Fruchtfleisch ist
fester, hat mehr Geschmack und ist weniger faserig. Damit sich der Kürbis
gut hält, sollte er keine Druckstellen aufweisen, zudem darf der Stiel nicht
fehlen, damit keine Fäulnisbakterien eindringen können. Und Achtung:
Speisekürbisse nur im regulären Handel oder direkt vom Bauern kaufen.
Speisekürbisse unbekannter Herkunft können durch Kreuzungen mit
Zierkürbissen Bitterstoffe enthalten und sind daher ebenso wie Zierkürbisse
nicht zum Verzehr geeignet.
Quelle: CMA
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